Im engeren Sinne bedeutet es volkswirtschaftlich die vollständige Deckung an Nahrungsmitteln aus eigener Produktion. Wie ist es damit bestellt? Ergänzend zur fehlenden inländischen Produktion können wir einen Teil unserer Nahrung aus dem Hausgarten oder Gemeinschaftsgarten decken. Damit einher geht die Frage nach der Übernahme von Verantwortung für unsere Nahrung: was kann ich und was will ich heute schon ganz konkret selbst anbauen? Der Weg in die Selbstversorgung ist ein längerer und verbunden mit Lernen und dem Sammeln an Erfahrung. Nicht jedes Erntejahr bringt reichen Ertrag, nicht jede Anbauform ist von gleichem Erfolg gekrönt. Und wie sieht es mit Selbstversorgung in der Stadt aus, oder geht das nur in Kooperation mit Erzeugern auf dem Land? Permakultur will ebenfalls gelernt werden, auch wenn sie näher an einen naturbelassenen Garten heran reicht. Das Zeit intensivste wird der Wiederaufbau der Humusschicht sein, wenn wir auch dank der Lebewesen im Boden hochwertige Lebensmittel anbauen und ernten wollen, welche uns diesen Humus herstellen.
Für die Selbstversorgung sind die Landwirte unsere wichtigsten Partner, weshalb die Frage lautet: Wie können wir Menschen uns mit den lokalen Landwirten besser zusammenschliessen, damit nebst Biodiversität aus dem eigenen Kleingarten auch die energiereichen Nahrungsmittel durch den Bauern nach unserem Bedarf hergestellt werden können. Sind wir bereit, den Landwirt finanziell zu unterstützen, indem wir seine Produkte direkt ab Hof abnehmen? Sind beide Seiten gleichermassen bereit, eine enge Kooperation einzugehen? Denn nur diese bringt uns langfristig Segen.
Die Selbstversorgung ist die grundlegende Bedürfnisstruktur der Menschen innerhalb einer Gemeinschaft, sagen wir, einer kleinen Gemeinde. Doch ist das der Leim, der eine Gemeinschaft zusammenhält? Eher nicht! - Eine Gemeinschaft lebt und entwickelt sich durch das, was jeder Einzelne in die Gemeinschaft aktiv einzubringen bereit ist. Deshalb stellen sich diese Fragen:
Permakultur beschreibt eine Gestaltungsform, die ein natürliches Ökosystem nachahmt. Es setzt sich aus den Worten 'permanent' und 'agriculture' zusammen, was so viel wie permanente, dauerhafte Landwirtschaft bedeutet. Ein Begriff, der 1970 von David Holmgren und Bill Mollison geschaffen wurde.
In der Permakultur wird ein Garten oder Feld bewirtschaftet beziehungsweise gestaltet, indem es dauerhaft bestellt wird und sich so ein Ökosystem bilden kann. Es werden im Schwerpunkt heimische Arten und an bestimmte Standorte angepasste Pflanzen verwendet. Der Gärtner untersucht und beobachtet, welche Voraussetzungen das Grundstück mitbringt, welche Pflanzen bereits da sind, wie der Boden beschaffen ist. Beikräuter werden nicht entfernt, sondern können in der Wildkräuterküche Verwendung finden.
Das Ziel der Permakultur ist es auf lange Sicht den Boden fruchtbar und eine Artenvielfalt zu erhalten. Abfall wird zum grossen Teil vermieden beziehungsweise zur Humusgewinnung wieder verwertet. Durch ein hohes Mass an permanentem Pflanzenwuchs kann Wasser im Boden gehalten werden, der Boden trocknet nicht aus.
Ob in Kleingärten oder der grossen Landwirtschaft: mit ihr können auch grosse Ernten eingeholt und ein Lebensraum für Mensch und Tier geschaffen werden.